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Advents - Kalender zum Schuljahresende - Wann ist es endlich vorbei

  • Posted on November 3, 2009 at 07:46

In einem anderen Blog habe ich gerade einen Artikel über deren Chaostage nach den Ferien gelesen. Okay, für mich nichts besonderes, unser Chaostag ist immer Dienstags, an dem ich mit dem Kleinen direkt nach der Schule zum Reiten darf und ab 16.00 Uhr dann mit den Hausaufgaben beginne.

Ein Tag ohne die unterstützende Wirkung der Tabletten bei den Hausis - denn die Wirkung lässt den Nachmittag über nach.

Ein Tag, an dem die Hausaufgaben wieder ein Kampf sind, und auch wenn er sich bemüht, doch jedes Wort fast 3 mal geschrieben werden muss, weil einfach die Konzentration nicht mehr da ist.

Ein Tag, bei dem seine Schrift noch mehr Fantasie erfordert als sonst.

Ein Tag, an dem der Große mehr als zu kurz kommt.

Ein Tag, an dem der Große freiwilligen Förderunterricht hat, vom Unterricht nach Hause geht, dort nur den Schulranzen mit der Gitarre vertauscht und direkt zum Unterricht geht.

Ein Tag an dem das Mittagessen erst um 16.00 Uhr serviert werden könnte, doch da wartet auch schon fast das Abendessen.

Doch neben den Chaostagen gab es in dem Artikel noch eine Gemeinsamkeit. Sylvia zählt die Tage bis zu den Weihnachtsferien.

Ich auch. Ich zähle sogar die Tage bis zu den großen Ferien, dann wenn wir dieses doofe Schuljahr wieder geschafft haben, dann wenn wieder eine neue Chance besteht endlich ein normales Schuljahr zu erleben.

Wenn wir vielleicht einen Lehrer bekommen, der mein Kind so akzeptiert wie es ist und nicht immer abstempelt.

Ich hätte gerne einen Adventskalender bis zu den Sommerferien. “Schatz, wieder ein Tag rum von diesem Schuljahr, es sind nur noch X Tage, bis es wieder besser werden kann”.

Doch ich bräuchte diesen Kalender bereits das 3. Jahr in Folge. Allerdings nur für den Kleinen.

Was aber besonders schwierig ist:

Der Große fühlt sich so wohl in der Schule, daß er es traurig findet, daß jetzt Ferien sind und er freiwillig am Förderunterricht teilnimmt, obwohl er diesen nicht nötig hätte. Ich freue mich für ihn. Wirklich!

Ich wünsche nur, daß mein Kleiner auch mal annähernd so eine Freude an der Schule haben kann. Und da bis jetzt immer eher das Gegenteil der Fall war ….

Ein bißchen mehr Toleranz

  • Posted on November 2, 2009 at 10:03

Immer wieder habe ich Begegnungen, bei der ich mich frage:Was soll das? Was ist so schlimm daran?”

Gemeint ist zum Beispiel, daß unser Kleiner in der Schule einen ergonomisch geformten Bleistift benutzt (klingt schön geschwollen, oder?). Doch die Lehrerin will ihm diesen Bleistift verbieten, da er der einzige ist der ihn benutzen will.

Warum aber? Es gibt doch keinen Grund dafür. Er stört damit niemanden oder beschädigt damit was. Auch sonst kann ich keinen wirklichen Grund dafür sehen. Im Gegenteil, dieser Stift hilft ihm halbwegs leserlich zu schreiben.

Womit wir beim zweiten Thema sind. Legastheniker machen sowieso schon genug Fehler. Müssen dann schlampig geschriebene, aber richtige Wörter trotzdem angestrichen werden? Was ist so schlimm daran, wenn die Schleife vom g nicht unter die Linie reicht. Es ist eindeutig ein g. Nur etwas kleiner geschrieben und somit überhalb der Linie. Ja, die Schleife vom g hat normalerweise unter der Linie zu enden. Aber kann man nicht trotzdem ein wenig Toleranz üben? Muss in einem Aufsatz neben den ganzen Rechtschreibfehlern noch zusätzlich die schlampige Schrift angekreidet werden? Ich finde so lange die Wörter leserlich sind und man erkennen kann, daß sich das Kind bemüht hat, muss man doch nicht weiter meckern. Wichtiger ist doch, daß er sich um richtige Rechtschreibung bemüht hat. Oder muss beim Nachteilsausgleich alles Rot aussehen? Sonst sieht man ja nicht, daß dies ein Legastheniker geschreiben hat. - Ironie aus.

Auch habe ich ähnliche Intolleranz mittlerweile bei Blogs oder noch schlimmer in Foren feststellen müssen. Keiner liest gerne Texte, die vor Fehlern strotzen. Aber nicht jedem fällt die Rechtschreibung leicht.

Oh ja, es gibt ja die tolle Rechtschreibkorrektur. In Foren mag das ja stimmen, doch habe ich bei Blogkommentaren noch keine Rechtschreibfunktion gefunden. Und wenn, was ist jetzt an dem Wort genau falsch?????

Nicht jeder weiß, das in Weihnachten das h nach dem ei rein muss. Toll, jetzt streicht er mir das Wort an und jetzt? Wie soll ein Legastheniker dann verfahren. Einen Duden holen und nachschlagen?

Ich glaube, daß dann eher die nicht mehr kommentiert wird oder sich diejenigen mit Rechtschreibproblemen aus den Foren und Blogs zurückziehen. Dies ist sehr schade, denn gerade diese Menschen sind oft besonders intelligent und haben bestimmt auch interessantes und wichtiges zum Mitteilen. Sie werden kaum oder nur sehr selten eigene Blogs führen (Legastheniker hassen schreiben - warum wohl?) und schon deshalb ist es für mich umso wichtiger, daß diejenigen nicht aus unserer Gemeinschaft ausgeschlossen werden, auch wenn sie sich “nur” in Komentaren oder in Forenbeiträgen beteiligen.

Zudem darf man nicht vergessen, daß ich hier nicht nur Legastheniker anspreche, sondern auch diejenigen, bei denen Deutsch nicht die Muttersprache ist. Wenn ich hier so manche Forenkommentare oder Beiträge über die mangelnde Rechtschreibung lese, traue ich mich noch viel weniger in englischsprachige Foren rein, allein schon aus Angst dort genauso angemotzt zu werden.

Es ist für mich auch kein Problem mal schnell in Kommentaren die Rechtschreibung zu korrigieren. Das mag hier mit den noch relativ wenigen Komentaren auch noch gut gehen. Ansonsten mal eine Bitte an alle Plugin-Entwickler:

Rechtschreibfunktion bei Kommentaren mit möglichst automatischer Verbesserung erbeten.

-für alle, die mangelnde Rechtschreibung stört.

Mittlerweile bin ich aber auch ganz gut darin die kreative Rechtschreibung meine Sohnes zu lesen. Manchmal, wenn die Lehrerin den Kommentar abgibt “das kann ich nicht lesen” bin ich versucht darunter zu schreiben:

Sie haben nur nicht genug Fantasie dafür”

Vielleicht ist dies ja aber auch alles nur eine Einstellungssache. Wie tolerant und aufgeschlossen gegenüber man anderen ist. Es ist halt auch Schade, daß manche der Lehrer sich auch nicht auf die neue Generation und Elterngeneration einstellen will.:

Als ich ein Kind war, war es normal und üblich, daß es keine Legasthenie gab, der war halt dumm und mein Mann als Linkshänder wurde noch auf die rechte Hand umgeschult. Die damals jungen Lehrer haben zwar das Umschulen der Linkshänder aufgegeben, ihre Einstellung zur Legasthenie die Jahre über nicht geändert.

Zum Glück haben sich die Eltern geändert und setzen sich heute mehr für die Rechte der Kinder ein und schreiben auch mal einen Blogbeitrag über mehr Toleranz bei denen, die sich vielleicht etwas schwerer tun.

Ich kann keine Plugins programmieren, aber ich kann für mehr Gerechtigkeit kämpfen und mal schnell ein paar Rechtschreibfehler aus den paar Kommentaren hier verbessern.

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