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Geld von Stuttgart 21 anders nutzen?

  • Posted on November 4, 2010 at 15:22

In letzter Zeit ist es ja ein wenig ruhiger um Stuttgart 21 geworden. Das Thema ist aber immer noch aktuell und ich tendiere ja auch eher zu der Meinung, dass ein Umbau des Bahnhofes zum jetzigen Zeitpunkt unglücklich gewählt ist. Ich meine damit, dass ein Presigeprojekt (nichts anderes ist das für mich) jetzt nicht nötig ist und ich verstehe, dass diese unübersehbaren Kostensteigerungen den Menschen ein Dorn im Auge ist. Mich ärgert es ja auch, denn auch ich zahle Steuern, wenn ich auch ganz woanders wohne.

Doch wie könnte man die Bahnmillarden sinnvoller nutzen? fragt die Direkte Aktion in einer Blogparade. Da musste ich ehrlich gesagt auch erst mal passen, denn was weis ich, wo das Geld besser angelegt wäre. Vielleicht bei Zügen, mit funktionierenden Klimaanlagen? Oder bei kundenorientierten und freundlichen Schaffnern? Wartung der Züge.

Doch am Donnerstag wurde mir in der Sendung Quer die Lösung zu dieser Frage präsentiert:

Und zwar ging es in diesem Beitrag um das Thema mehr Güter auf die Schiene. Kommt bekannt vor? Ja das ist auch eine Forderung, die bereits in den 80ern gestellt wurde und anscheinend immer noch nicht umgesetzt wurde. Stattdessen kommt der sogenante Gigaliner, ein Riesenlaster. Doch das dieser nicht unbedingt die Lösung ist und auch bei potentiellen Kunden nicht ankommt.

Stopp - zurück zum Anfang: Hier das Beispiel aus dem Beitrag. Wackerchemie in Burghausen. Ein großer Konzern, der gerne das Schinennetz zum Transport nutzen würde. Einerseits, da Burghausen ein wenig abseits liegt, andererseits, da der Transport auf der Straße höhere Gefahren birgt als auf der Schiene und zum anderen klar die Kosten. Also Wacker hat natürlich auch Stoffe, die in Spezialtanks transportiert werden müssen und da ist die Frage nach der Sicherheit sinnvoll.

Doch da wie gesagt Burghausen ein wenig abseits liegt, ist das Schienennetz auch nicht sooooo toll ausgebaut. Es gibt eine (1) Schiene bis an das Werk, doch ohne Elektrizität. Auf Deutsch - ein Dieselzug fährt an das Werk und muss dann da umdrehen. 2 Züge gleichzeitig auf der Strecke sind unmöglich. Fragt mich jetzt aber nicht genau, wie lang die Strecke ungefähr ist. Ein weiteres Beispiel welches erwähnt wurde und für uns alle etwas leichter nachzuvollziehen ist, ist die Stecke zwischen München und Mühldorf. Ich weiß hier zufällig, das fast die ganze Strecke eingleisig ist und nur mit Dieselloks befahrbar. Es handelt sich etwa um 60 km.

Auch hier gäbe es Firmen, die gerne ihren Transport über die Bahn abwickeln würden. Hey denkt aber dran 60 km lang darf Dir kein Zug entgegenkommen!!! Da ist dann nicht mehr viel mit zusätzliche Güterzüge, da gehen die Personenzüge vor. Auch können, soweit ich weiß, die Elektroloks mehr ziehen als Dieselloks. Doch wo keine Elektrizität….

Im Beitrag ist der Sprecher von Wacker sogar soweit gegangen, dass er die fehlende Transportmöglichkeit per Bahn sogar als Standortkriterium hingestellt hat und Wacker sich ernsthaft überlegen muss, ob sie den Standort nicht aufgeben. Es hängen ja nur einige Tausend Arbeitsplätze dran und Wacker ist in der Region einer der großen Arbeitgeber. Und ganz klar noch, Wacker möchte den Standort in Deutschland in dieser Gegend eigentlich gar nicht aufgeben, da sie trotz der Personalkosten etc. dort zufrieden sind und auch das Personal dort halten wollen.

Jetzt handelt dieser Beitrag natürlich nicht von Wacker, doch ist dies nur ein Beispiel von vielen. Da Quer eine bayerische Sendung ist, wurden im Beitrag noch weitere 4 bayerische Streckenbeispiele erwähnt. Wie sieht es dann erst deutschlandweit aus?

Jetzt ist es wohl klar was mit den Bahnmillarden geschehen soll. Ausbau des Netzes. Der Ausbau einzelner Bahnhöfe zu Prestigeprojekten kann warten, erst muss wohl das Netz selbst auf die Reihe gebracht werden.

Politik im Blog

  • Posted on Oktober 15, 2010 at 07:52

Heute am Freitag gibt es wieder einen Beitrag zum Webmasterfriday: Wie politisch soll, kann und darf ein Blog sein.

Öhm, da habe ich ja noch gar nicht darüber nachgedacht. Ich glaube, man muss zuallererst die Blogs unterscheiden. Habe ich einen Fachblog wie etwa zum Thema Kochen oder Camping ist da wohl die Politik ziehmlich fehl am Platz. Natürlich kann man gewisse Missstände mal erwähnen, aber sicher nicht zu Petitionen etc. auffordern. Außer es würde absolut das Thema betreffen. Wie etwa Genmanipulierte Lebensmittel. Doch Stuttgart 21 ist da sicher fehl am Platz.

Bei privaten Blogs schaut es etwas anders aus. Wichtig ist für mich, dass der Schreiber/Autor hinter seinen Artikeln steht. Wenn es also ein privater Blog ist, in dem hauptsächlich von Schminke, Kochen, Katzen etc. berichtet wird, wirkt Politik recht schnell fehl am Platz. Anders schaut es zum Beispiel hier aus. Ich schreibe über die Sachen, die mich bewegen, interessieren und/oder beschäftigen. Wenn da die Politik dazugehört, findet diese hier auch Platz. Dabei bin ich gleich bei der nächsten Frage.

Was ist Politik?

Zählt da auch der Beitrag vom Großen dazu, in dem er über den Seniorenspielplatz berichtet, der hier nicht angenommen wird, weil in seinen Augen falsch geplant?

Oder die Missstände an der Schule, die wir mit dem Kleinen durchleben “dürfen”?

Doch mein Bericht über die Mehrwertsteuer oder über die Hörner bei Kühen. Das ist doch Politik - oder?

Politik ist in meinen Augen ein sehr weit gefasster Begriff. Er fängt nicht erst bei Frau Merkel an, und endet hier in Bayern bei Herrn Seehofer. Nein, auch die Schule, die Komunalpolitik (Seniorenspielplatz), zählen sicher dazu. Ich gehe sogar noch weiter und sage der Tierschutz gehört auch dazu und noch viel mehr. Denn alles was das öffentliche Leben betrifft wird von irgendwelchen Menschen mitentschieden und gesteuert. Wenn ich hier also meinen Mund aufmache, dann habe ich die Möglichkeit mitzuentscheiden und zu steuern.

Ist also ein Blog dazu geeignet politisch mitzumischen?

Ja, eindeutig. Natürlich hat ein großer Blog mit einer großen Leserschaft sicher mehr Einfluss als ich jetzt, doch auch im kleinen habe ich die Möglichkeit meine Meinung kund zu tun und auch danach zu handeln. Vielleicht sogar eine Diskussion anzustoßen und eventuell dadurch weitere Leute aufmerksam zu machen. Es kann wie eine Lawine enden, die mit einem kleinen Stein angefangen hat. Und wenn es keine Lawine wird - Kleinvieh - oder besser in dem Fall - viele Kleinblogs machen auch Mist - oder Stimmung.

Apropos Stimmung. Es gab schon immer wieder mal Aufschreie in der Blogszene, die auch wirklich was bewirkt haben. Als ein Blogger damit angefangen hat einen Missstand anzuprangern und viele andere Blogs darauf eingestiegen sind und dies verbreitet haben -

Ja da wurde mitentschieden und Veränderungen herbeigeführt.

Ich finde ja eh, durch das Web 2.0 haben wir Bürger nun viel mehr Möglichkeiten mitzureden. Habe ich vorher im stillen Kämmerlein gemosert, oder am Stammtisch, habe ich jetzt Zugang zur ganzen Welt und die Welt zu mir. Über die Kommentarfunktion hier im Blog oder Twitter etc.

Oh Mann, welche Macht.

Natürlich kann die ganze Sache auch nach Hinten losgehen, doch glaube ich an das Gute im Menschen und ich glaube auch ganz fest daran, dass sich im Endeffekt keine Spinner durchsetzen können und vorher von der Blogosphäre gerupft werden. Doch ich bin froh darüber, dass sich das Internet so dynamisch und lebendig gestaltet. Dies ist allerdings erst durch die Blogs möglich geworden, bei denen die Leser nun auch direkt mitreden, fragen und sich einbringen können. Auch ohne einen eigenen Blog zu betreiben, was ja nun auch nicht jedermanns Sache ist.

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