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Irgendwie nach Santiago von Helmut Zissler

  • Posted on Januar 6, 2010 at 12:51

Wahrscheinlich haben viele auch das Buch von Hape Kerkerling “ich bin dann mal weg” gelesen. Echt faszinierend und seit diesem Buch interessieren mich Menschen, die den eine lange Strecke pilgern.

Zuletzt bin ich über ein Buch gestolpert, dessen Autor vom Chiemsee nach Santiago de Compostella in Spanien zu Fuß gegangen ist. Den ganzen Jakobsweg.

Wow, das ist ja mal wirklich eine Strecke!

Bevor ich ein Buch kaufe, schlage ich meist irgendwo eine Seite auf und lese ein paar Sätze, ob mir der Schreibstil gefällt. Ja, okay locker und sympatisch geschrieben. Also Buch gekauft.

Ich muss sagen: Mich hat schon lange kein Buch mehr so fasziniert!

Zum Inhalt: Kurz erzählt: Ein Mann geht vom Chiemsee in Bayern zu Fuß nach Santjago des Compostella.

Was das Buch aber ausmacht sind folgende Dinge:

Der Mann ist zu dem Zeitpunkt 68 Jahre alt.

Er hat gesundheitliche Gebrechen - vor allem seine Beine machen ihm zu schaffen und er braucht stündlich eine 5 Minütige Sitzpause. Dazu muss er einen Hocker mitschleppen

Er kann auch von widrigen Umständen etwas gutes abgewinnen und sieht viele Dinge von der pragmatischen Seite: wenn er eh schon sitzen muss, dann kann er auch gleich trinken

Der Autor nimmt sich selbst nicht so wichtig und alleine das ist schon eine Kunst, wenn man ein Buch einem Teil seines Lebens schreibt

Er muss nicht 100 % perfekt sein und steht zu seinen Fehlern und das macht ihn so unheimlich sympatisch.

Zudem ist er unheimlich bescheiden. Die Dusche ist kalt? Macht nichts, kaltes Wasser ist auch nass. Auf dem Boden schlafen? Kein Problem, so lange ich nicht auf ein Stockbett turnen muss …etc.

Und das wichtigste ist seine Lebenseinstellung und seine Sprache. Wenn man das Alter nicht weiß, könnte man ihn glatt 30 Jahre jünger einschätzen. Und genau das finde ich heute erstaunlich und leider auch sehr selten, dass die ältere Generation “jung” bleibt und sich auch an die heutige Zeit anpasst. Gerade auch dann, wenn man bereits Großeltern ist.

Fazit:

Wie gesagt, dieses Buch hat mich wirklich und unheimlich stark fasziniert. Einen Menschen kennen zu lernen (wenn auch nur über sein Buch- welches er gar nicht schreiben wollte) der so jung, bescheiden und sympatisch ist.

Ich werde versuchen mir mal eine Scheibe vom Autor abzuschneiden.

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