Soziale Intelligenz beim Hund
Unser Hund macht manchmal nicht gerade den schlausten Eindruck. Besonders wenn man mit ihm Ball spielt und er mindestens 3 mal über den Ball stolpert und ihn immer noch nicht findet. So steht er oft mit der Pfote fast auf dem Ball und schaut einen ganz neugierig an, „wo ist denn nun mein Balli????“
Je nach Lust und Laune findet man das zum heulen oder zum scheckig lachen.
Doch eines kann unser Hund super:
Er weiß genau wie er mit den Menschen umzugehen hat. Bei denen die Hunde von Haus aus nicht mögen, zu denen geht er gar nicht hin.
Doch die Leute die eigentlich Angst vor Hunden haben, zu denen geht er hin, hält genügend Abstand, legt ihnen den Ball vor die Füße und schaut immer nur erwartungsfroh von Ball zu Mensch und zurück. Bisher hat sich der Ball immer irgendwann bewegt. Er wird auch mit der Zeit nicht aufdringlicher.
Dieser Trick von ihm funktioniert übrigens auch super bei Kindern!
Da haben ja auch öfter die Mütter mehr Angst, vor allem bei kleinen Kindern, die eventuell nicht ganz so zärtlich mit Hunden umgehen. Das ist auch absolut richtig so, denn unser Hund ist schon extrem gutmütig im Vergleich zu anderen. Doch wenn dann das Kleinkind an unseren Hund drandarf und auch etwas grober ist, dann lässt sich das unser Hund ohne Probleme gefallen. Er dreht sich vielleicht ein bißchen weg oder macht Sitz, so daß das Büschel Haare sich aus der Kinderfaust löst. Ansonsten lenkt er da Kind eher wieder mit Ball oder anderen Kasperlereien ab.
Leute die Hunde mögen haben bei Lucky leichtes Spiel. Er kommt sofort her und läßt sich streicheln und beschmusen. Das ist manchmal richtig peinlich:
An der Bushaltestelle warten Leute. Lucky macht einen Bogen, so weit die Leine reicht, um ja zu den Streichelhänden zu gelangen. Meistens funktioniert das nach der anfänglichen Verblüffung der Leute auch noch sehr gut. Was haben wir nur für einen Hund.
Nun ja, er ist auch schon bekannt wie ein bunter Hund. Wenn ich den Kleinen von der Schule abhole, stehen mindestens 3-7 Kinder um Lucky herum um ihn zu streicheln. Ich glaube er wünscht sich in diesen Gelegenheiten doppelt so groß zu sein, damit mehr Streichelfläche da ist.
Apropos, was besonders intelligent von ihm ist:
er merkt sich genau, was die Leute mögen:
- Meine Freundin war am Anfang gar nicht begeistert, daß ein Hund hier ins Haus kommt. Doch Lucky hat sie bekehrt, in dem er sie nicht anspringt (im Gegensatz zu manchen anderen Freunden bei der Begrüßung) und er kommt nicht zu ihr ins Bett kuscheln, wenn sie auf der Couch übernachtet. (Er weiß genau, daß er nicht auf die Couch darf, doch wenn wir im Bett sind schläft er trotzdem dort…)
- Eine Freundin der Kinder tobt liebend gerne mit ihm und krault ihn von vorne bis hinten durch. Das liebt er und bietet sich sofort an. Es ist übrigens lustig, wenn wir an ihrem Haus vorbei Gassi gehen. Lucky biegt dort immer ab und setzt sich vor die Haustür. Es fehlt nur noch, daß er klingeln kann….
- Einige Kinder haben noch etwas Respekt vor dem Hund. Diese läßt Lucky die meiste Zeit in Ruhe.
- Postboten werden immer freundlich begrüßt und am liebsten mit einem „Geschenk“ bedacht. Vorzugsweise bringt er dann Kuscheltiere an. Notfalls auch einen leeren Joghurtbecher aus dem Plastikmüll. Dies entlockt den meisten Postboten-Paketboten ein Lächeln und sie kommen gerne zu dem witzigen Hund.
Wenn man es aus dieser Sichtweise betrachtet, ist unser Hund unheimlich schlau. Warum nur habe ich beim Gassigehen dann immer eine andere Meinung. Vor allem dann, wenn er mit der Nase vor dem Ball steht und diesen einfach nicht findet oder wenn er meint, dass sein Bellen die Autos anhalten lässt.
Ist wohl alles eine Ansichtssache.