handgestrickte Socken
Zu handgestrickten Socken habe ich ein zwiespältiges Verhältnis.
Einerseits liebe ich sie, weil sie warm sind, aber nicht zu warm und im Winter sehr angenehm in den Winterschuhen zu tragen sind. Zuhause dann nur die Schuhe ausziehen und die „Hausschuhe“ sind schon an.
Andererseits sehe ich sie als Socken „2.Klasse“ an. Dies mag wohl auch daher kommen, daß ich keine handgestricken Socken kaufen muss, sondern sie mir selbst mache und somit den Geldwert nur so sehe, dass die Wolle recht teuer ist. Zum anderen weil ich von meiner Mutter immer selbst gestrickte Socken bekam, die nicht aus dünner Sockenwolle gestrickt wurden sonden aus Wollresten oder dünnen Häkelgarn. Die einen konnte man nicht in Schuhen tragen, da sie zu dick waren, die anderen kratzten wie verrückt und wärmten nicht.
Um so mehr erstaunte es mich, daß mir meine Kinder diese Socken aus der Hand bzw. von der Nadel reißen. Ich habe schon eine regelrechte Wunschliste, wieviele Socken ich denn noch zu stricken haben.
Angefangen hat der Kleine. Endlich mal Socken, die von der Farbe her seinen Wünschen entsprechen (quietschgelb meliert- Achtung Augenkrebsgefahr). Und kuschelig und warm und Mama will keine weiteren Hausschuhe etc. Mittlerweile ist es bei ihm so weit, daß ich einerseits darauf Achten muß, daß er nicht mit diesen Socken im Bett verschwindet, sondern sie auch heimlich zum Waschen entfernen muss. Ich glaube das nächste fertige Sockenpaar muß ich ihm überlassen…
Der Große hat ganz andere Argumente. Natürlich mag er sie auch, weil sie so warm und angenehm zum tragen sind, aber was für ihn noch viel wichtiger ist:
mit diesen Socken kann man wunderbar rutschen! Das sind die Besten!!
Naja, 10-jährige halt. Doch bei ihm ist mir noch ein anderer Effekt aufgefallen. Seit der Realschule muss er während des Unterrichts die Straßenschuhe anlassen (in der Grundschule hatten sie Hausschuhe). Dies war bisher für seine Schweißfüßchen nicht gerade förderlich. Doch sind die Schweißfüße und der Effekt, daß sich die Haut bei ihm schält nicht mehr aufgetreten, seit er die handgestrickten Socken trägt – und nicht mehr auszieht… Auch beim Fußball..
Auch bei ihm muss ich mit Argusaugen darauf achten, daß er mal die Socken auszieht und ich die Gelegenheit zum Waschen bekommen.
Als ich mal gefragt habe, was die Klassenkameraden so davon halten – man weiß ja nie wie es ist, wenn ein Kind andere Sachen hat als die Kameranden. Das kann ins Hänseln ausarten oder als cool empfunden werden – da kam eine erstaunlich Antwort:
Handgestrickte Socken sind die besten. Gerade beim Rutschen geht nichts über sie. Und sie schauen cool aus!
Da war ich baff.
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Ich habe mir auf jeden Fall wieder Wolle besorgt und werde den Kids noch ein paar Socken stricken. Sie tragen sie gerne und die gestrickten Socken halten auch etwas länger als die billigen Baumwollstrümpfe (hat mein Kleiner eine Bohrmaschine als Zeh? Oder woher kommen immer diese Löcher am großen Zeh?) In dem vorgestellten Buch sind übrigens so viele Methoden für das Sockenstricken drin, daß ich noch viele Socken brauche, bis ich alle Methoden durchgetestet habe. So wird es für mich auch nicht langweilig, hehe.
Zudem haben die gestrickten Socken noch einen positiven Nebeneffekt für mich:
Beim Stricken kann ich nicht immer in die Chipsschüssel greifen, da meine Hände mit den Nadeln beschäftigt sind
3 Kommentare
Andy
Ganz ehrlich. Gut aussehen tun sie nicht aber sie sind einfach super wenn es um die Wärem geht 😉 Ich perönlich wäre froh wenn meinen Oma noch stricken könnte
Mella
Ach mit den neuen Wollen, die es jetzt gibt schauen sie ganz witzig aus. Gut fürs Büro sind sie eher nicht, aber sonst….
Und für Kinder besonders witzig, wenn die Farben noch entsprechend harmonieren.
HausschuhExperte
Als HausschuhExperte habe ich bei diesem netten Bericht oft schmunzeln müssen. Wie doch die selbstgestrickten Socken in den verschiedenen Generationen unterschiedlich gewertet und genutzt werden. Intterssant finde ich, dass die Wollsocken sich gut auf die Haut auswirken, denn man liest manchmal, von Wollallergie. Für Menschen, die immer irgendetwas tun müssen, ist Stricken sowieso die beste Methode, sich von ungewollter Nahrungsaufnahme fern zu halten.