Rund um den Chiemsee mit dem Rad
Der Radweg mit etwa 60 km rund um den Chiemsee gehört angeblich zu den schönsten Radwegen Deutschlands. Als Einheimische bin ich zwar als Kind mit dem Rad von Rosenheim bis zum Chiemsee gefahren, aber noch niemals rundherum.
Meist haben mich entweder die Strecke abgeschreckt – Stichwort mangelnde Fitness oder/und, dass die Strecke hoffnungslos überlaufen ist. Zumindest im Sommer, wenn die ganzen Touristen zu Besuch sind. Denn das geniale an dem Radweg ist, dass man ihn jederzeit abkürzen kann. Entweder mit dem Schiff zurück oder mit dem Bus. Es gibt extra eine Chiemseeringline, in der der öffentliche Busverkehr einen Radanhänger mitführt.
Mangelnde Fitness gilt dieses Jahr nicht, zum einen, da wir recht viel trainieren und zum anderen, weil wir um den Bodensee mit dem Rad fahren möchten. Da haben wir auch ein paar längere Touren vor uns. Ein weiterer Grund endlich die Strecke mal selbst zu fahren – es sind momentan nur Tagestouristen da, da aufgrund Corona keine Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Gestern war es soweit. Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind die Strecke gefahren.
Sie ist fast brettl-eben, wie man in Bayern sagt, also echt flach. Sie ist auch für ungeübte Radler gut geeignet, und wer ein E-Bike benutzt schafft die Strecke locker! Wir waren mit unseren normalen Rädern unterwegs und haben uns nicht wirklich anstrengen müssen.
Die Strecke ist extrem gut ausgeschildert, man kann sich gar nicht verfahren und es gibt verschiedene Varianten.
Gestartet sind wir in Rimsting, genauer gesagt am Strandbad Westernach, da es da zum einen einen großen schattigen Parkplatz gibt, dieser auf der für uns richtigen Seite des Sees liegt und wir dort noch baden hätten gehen können, falls wir wollten. Der Parkplatz kostet übrigens 3 € pro Tag.
Wir sind im Uhrzeigersinn um den See gefahren und die ersten 2/3 des Weges waren echt toll. Ab der Hirschauer Bucht teilen sich die Wege und wir haben uns für die seenahe Strecke entschieden, was im nachhinein wohl ein Fehler war. Denn ab da war die Strecke einfach nur noch todlangweilig. Wie eine Radautobahn ein gut ausgebauter Schotterweg, der fast nur geradeaus führt. Entsprechend langweilig ist die Strecke und man kann richtig Tempo machen. Ärgerlich ist da nur der viele Radverkehr und die teilweise sehr aggressiv fahrenden E-Biker.
Es gibt eine andere Strecke, die über das Hinterland führt und einen fiesen Anstieg dabei hat. Diesen wollten wir uns sparen.
Insgesamt war es eine tolle Radtour und wir haben mit Pausen 5 h gebraucht. Wenn das Wasser etwas wärmer ist, könnte man einige Badepausen einlegen. Die Strecke führt nur über sehr gute Wege und ist wie gesagt nicht nur gut ausgebaut und beschildert, sondern auch sehr flach.
Auch Ungeübte Radler sollten die Strecke gut schaffen können und wer sich sich die Strecke nicht zutraut, kann sie wunderbar abkürzen. Gerade von Prien aus bis Chieming ist die Strecke sehr schön und dann kann man mit dem Schiff oder Bus abkürzen.
Das einzige ist, dass bald wieder viel mehr Radler unterwegs sein werden, trotzdem bin ich froh, dass ich die Tour endlich gemacht habe.