U-18 Wahlergebnis
Knapp 126.000 Kinder und Jugendliche haben gestern bei der U18 Wahl ihre Stimme abgegeben. Davon ca. 20.000 aus Bayern.
Meine Einschätzung, daß die Wahlbeteiligung eher mau ist, hat sich hier leider bestätigt. Ich glaube es könnten bestimmt mehr Kinder und Jugendliche zur Wahl motiviert werden, wenn die Organisation anders ablaufen würde. Nur mal so zu den Zahlen:
Bayern 20.000 Kinder und Jugendliche haben gewählt , dies im Verhältnis zu Wasserburg (ist ja eine Kleinstadt!!!):
ca. 2000 Schüler in der Realschule
ca. 1000 Schüler auf dem Gymnasium Wasserburg
ca. 380 Schüler auf der Hauptschule
Hinzu würden noch die Fos (wovon allerdings ein großer Teil bereits 18 Jahre alt ist), diverse Berufsschulen, Grundschule, etc. So komme ich alleine in Wasserburg bereits auf ca. 3000 Schüler, von denen wahrscheinlich 0 gewählt haben. So oder so ähnlich verhält es sich noch mit Rosenheim, Traunstein, Traunreuth, Mühldorf etc.
Mit dem Hintergrund dieser Zahlen empfinde ich die Wahlbeteiligung eher schlecht.
Was mir leider auch aufgefallen ist, ist der Anteil der Presse. Es gab so gut wie keine Meldungen und wenn, dann nur ein relativ lieblos zusammengestellter Bericht. Besonders negativ ist mir dabei Antenne Bayern aufgefallen. Der Bericht über die U18 Wahl im Vorfeld war sehr lieblos und gelangweilt vorgetragen. Dies ist meine subjektive Meinung, ohne damit Jemanden nahe zu treten zu wollen. Weitere Berichterstattung habe ich leider nicht mitbekommen.
Interessant ist das Ergebnis schon. Bei den Jugendlichen sind die Grünen ganz weit mit vorne und wären stark vertreten. Aber da kann sich jeder ein eigenes Bild auf www.u18.org machen.
Hat irgend Jemand eine Politikerstimme zu den Wahlen gehört. Eventuell auch von der Spitze? Gibt es informationen, warum die Presse und ganz besonders toll wäre es, Politikmagazine, kaum oder gar nicht auf diese Wahl eingehen?
Ich persönlich finde es sehr schade, daß es für die Jugendlichen so schwer ist ihre Meinung zu zeigen und wählen zu gehen. Dies ist einerseits an dem Termin gelegen (wir in Bayern hatten genau eine Woche Schule vor der Wahl, dies reicht natürlich nicht um diese vorzubereiten) und zum anderen an dem mangelnden Wissen der Öffentlichkeit bzw. den geringen Pressemeldungen und Infos. Toll wäre es auch gewesen, wenn sich Politiker dazu äußern würden. An vorderster Front sollte dabei die Familienministerin stehen, da sie ja für die Jugendlichen die Entscheidungen trifft und somit auf deren Wünsche und Bedürfnisse besonders achten sollte. Dabei ist so eine Wahl eine tolle Informationsquelle.
Hoffentlich findet in 4 Jahren wieder eine Wahl für unter 18-Jährige statt und vielleicht findet diese größeres Gehör als bisher.
2 Kommentare
Sylvia
Ich bin ganz deiner Meinung !
Wir haben hier zwei Tageszeitungen (beruflich bedingt), meine Töchter (12 und 14) interessieren sich sehr für die Wahl und hätten sicher mitgewählt.
Nur – diese U18-Wahl ist uns schlicht entgangen. Sind wir nun alle etwas blöd, oder fehlte es etwa an Öffentlichkeitsarbeit ? Wen interessiert schon die Meinung von Kindern und Jugendlichen ?
Mella
Die Öffentlichkeitsarbeit war wirklich katastrophal. Ich habe den ersten Artikel in unserem kostenlosen Anzeigen/Infoblatt entdeckt, bei der die Kandidatin der SPD (Angelika Graf – wenn Politker etwas gutes tun soll man auch die Namen Nennen) die U-18 Wahl in einem Interview vorgestellt hat und auf ein Wahllokal gehofft hatte.
Das 2. Mal habe ich die Info bei Antenne Bayern gehört, da wurde ein Mädchen kurz vorgestellt, die diese Wahl mehr oder weniger mit den Pfadpfindern in Landshut vorbereitet hat. Nach diesem Artikel klang es aber eher so, als ob nur die Pfadfinder in Landshut wählen lassen und alle anderen Jugendlichen wohl Pech gehabt hätten und diese Wahl sowieso nur Arbeit macht.
Sehr schade eigentlich!