Spanien und Italien Vorbild für Deutschland?
Das mag erst mal ein wenig komisch erscheinen, doch gerade Spanien und Italien haben uns Deutschen einiges voraus. Damit meine ich jetzt nicht das bessere Wetter, die schönen Strände und überhaupt den mediterranen Lebensstil. Nein, diese beiden Länder sind für Allergiker, speziell Lebensmittelallergiker tolle Urlaubsdestinationen.
Denn in jedem kleinen Supermarkt findet man glutenfreie Produkte. Viele sind hier in Deutschland nicht erhältlich. Wenn dann noch Sonnenblumenöl als Ausschluss hinzukommt, findet man sich fast im siebten Himmel wieder. Chips, Brot, Cräcker, Grissinis und und und. Alles leicht und überall zu vernünftigen Preisen erhältlich.
Auch im Hotel war es üblich, dass neben Milch zusätzlich laktosefreie Milch und Sojamilch angeboten wird. Ebenfalls als Joghurt. Ohne Aufpreis, ohne Nachfrage, komplett selbstverständlich. Auch konnte man vom Kellner glutenfreies Brot oder abends eine glutenfreie Pizza bekommen. Ohne großes heckmeck, ohne Probleme. Da ich ja leider noch mit Sonnenblume, Guarkernmehl und Ei (erstaunlich wie schnell man diese Vokabeln vor Ort lernt) allergisch bin, habe ich meist auf diesen Service verzichtet. Denn in vielen Glutenfreien Broten sind diese Stoffe enthalten und ich habe mein eigenes Brot genutzt. Welches ich übrigens vor Ort problemlos nachkaufen hätte können.
Trotzdem bin ich locker satt geworden, denn gekocht wird mit Palmöl oder Olivenöl. Für mich zum Glück kein Problem. Dazu viele Gemüsespeisen, Fleisch, Reis, Kartoffeln, Mojos und und und. So konnte ich mich eine Woche lang sehr abwechlsungsreich und lecker ernähren ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Hier in Deutschland sieht es ja leider ganz anders aus.
Wenn dann findet man diesen Service oft nur in hochwertigen Wellnesshotels. In Gaststätten nur, wenn man gezielt danach sucht und die arme Kellnerin quält. Ob die dann nicht vor lauter Frust einfach irgendwas sagt – sei mal dahingestellt. Hauptsache der Gast nervt nicht mehr. Die Allerigieordner sind manchmal auch sehr unübersichtlich und abenteuerlich zusammen gestellt. Momentan gehe ich vorzugsweise Asiatisch essen, da ich hier die wenigsten Allergieanteile für mich finde. Doch das ist leider nicht jedermanns Geschmack und irgendwann möchte man auch etwas anderes essen.
Nun ja, ich weiß zumindest gegen was ich allergisch bin und wenn ich doch mal sündige, das Ganze auch büßen muss, da fällt dann der Verzicht wieder leicht. Zum Glück werden die Produkte für Allergiker immer zahlreicher und ich finde auch immer mehr. Momentan bin ich ganz begeistert von den Eigenmarken vom Aldi. Hier gibt es eine Margarine ohne Sonnenblume und ohne Milch und leckere Sesamriegel. Auch die dunkle Schokolade von Lindt schmeckt echt lecker und auch wenn das Einkaufen oft drei mal so lange dauert – wir ernähren uns alle gesund und lecker.
Übrigens – ich koche für meine Familie höchstens die Nudeln extra (die müssen noch weg), sonst essen sie alle bei mir mit. Gerade mal ab und an dass es Käse gibt und normale Milch, während ich bei der Sojamilch bleibe. Trotzdem schmeckt es meinen Kindern sehr gut und sie finden es echt lecker. Mein Großer wird vom Backen her langsam ein Experte, denn wenn er sich American Cookies einbildet – dann muss er sie auch selbst backen. Er wurde bereits 4 mal nach dem Rezept der eifreien, glutenfreien Cookies ohne Milch aber mit Schokolade gefragt. 🙂
Wir müssen auf jeden Fall noch mindestens 2 Jahre weiter verzichten, bevor sich vielleicht etwas ändert. Aber so – wie es momentan läuft, halten wir es gut durch.
Übrigens, – alle Allergiker (speziell Gluten) sollten mal auf schaer.com schauen. Da gibt es auch Tipps und Tricks und sogar eine Buchungsplattform von Hotels, die Glutenfreies Essen in Italien anbieten und hier ist eine Roadmap mit Einkaufsmöglichkeiten, Übernachtungen und Restaurants für alle die mit Allergieproblemen gegen Weizen, Gluten etc geplagt sind.
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