Am letzten Wochenende hatte ich mal so richtig Zeit. Zeit mit meinem Schatz ein wenig Zweisamkeit zu verbringen und miteinander mal zu Reden. Aber auch über diverse Dinge mal nachzudenken.
Leider ist mir auch klar gworden, dass ich perfektionistisch veranlagt bin. Ich will immer alles erreichen und schaffen. Der Hund soll gut erzogen sein, bei den Kindern soll alles gut laufen, ich sollte sportlich sein und eine gute Figur haben und alles soll möglichst reibungslos funktionieren.
Das das ein unrealistisches Ziel ist und ich mich dabei aufreibe, habe ich zwar schon vorher geahnt, aber ich dachte auch immer gleichzeitig, dass die Umwelt dies von mir verlangt. Dies mag schon teilweise richtig sein. Aber eben auch teilweise nicht. An diesen Gedanken muss ich mich erst mal gewöhnen. Dass nicht das 100%ige Funktionieren von mir verlangt wird. Dass ich auch Fehler machen darf und dass weder Figur, noch Hund noch Kinder perfekt sein müssen.
Klar muss ich gerade beim ADHS-Kind 100% verlässlich und berechenbar sein. Aber eben nur da und sonst nicht. Mein Fehler ist es, dass ich diese 100Prozent auch gleich auf alle anderen Bereiche übertragen habe. Vielleicht war ich deshalb auch so unzufrieden. Mit mir und der Welt, da ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genügen konnte.
Dies wird sich jetzt ändern. Total.
Wir brauchen nicht Perfekt zu sein. Auch meine Seiten und alles andere von dem was ich mache und meine Umwelt - nein. Nichts ist Perfekt und ich bin nicht dafür verantwortlich!
Und ehrlich gesagt, das ist auch gut so. Denn nur durch die kleinen Fehler und Eigenheiten wird doch ein Mensch erst so richtig liebenswert.
Das Problem dabei ist nur, dass man dazu ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein braucht. Und nun ja, das ist nicht vorhanden. Vielleicht ist ja Perfektionismus auch nur ein Weg Unsicherheiten zu kaschieren. Wahrscheinlich sogar.
Doch es ist der falsche Weg.
Das ist mir jetzt klar.