Eltern von Schülern
Gestern, beim Abschiedsfest der 2.Klasse, saßen mein Mann und ich mal wieder mehr oder weniger für uns alleine da. Irgendwie finde ich keinen Zugang zu den anderen Eltern. Okay, es sind nette Personen auch unter den Eltern, diese sind aber meistens belagert, da nicht nur ich diese Personen nett finde, sondern andere Eltern auch so denken. Nun bin ich nicht der Typ, der in eine Gruppe einbricht und sofort dazugehört. Irgendwie habe ich das nie gelernt.
Mit einigen anderen Eltern hingegen, kann ich so rein gar nichts anfangen. Das sind diese Eltern, bei dem die kleine Prinzessin oder der kleine Prinz alles bekommt, alles darf und nur das Beste und Teuerste hat. Auch wenn wir uns das leisten könnten, würde ich nie so handeln, da ich möchte, daß meine Kinder die Sachen auch benutzen und dreckig machen dürfen, ohne daß ich das Geld in den Gulli fließen sehe.
Andere Eltern müssen sich dauernd profilieren. Entweder mit ihrem Kind, das ja nur „Einser schreibt“ bereits noch dieses kann, dann noch zusätzlich diese und jene Stunden nimmt und natürlich überall mit die/der Beste ist. Oder sie verkaufen sich selbst absolut über Wert.
Wie gestern beim Abschlußfest. Es sollte gegrillt werden und eine Mutter hat gleich mitgeteilt, daß sie einen Gasgrill besorgen würde. Eine tolle Idee, jeder sollte seine eigenen Sachen mitnehmen, die dann gegrillt werden könnten.
Da ca. 30-40 hungrige Mäuler zu stopfen waren, bin ich von einem großen Grill ausgegangen, so einen wie in der Gastronomie. So einen richtig großen Grill.
Der Gestern vorhandene Grill für 30-40 Personen war ein handelsüblicher Grill für den normalen Haushalt. Mit dem man gerade so eine Party mit 8 Personen versorgen kann.
Aber die Mutter hat ja für den Grill gesorgt. Warum hat sie nicht gesagt, daß sie einen Grill zur Verfügung stellt, und um noch einen weiteren Grill gebeten oder sich wirklich einen aus der Gastronomie ausgeliehen? Warum hat sie so „angegeben“ einen Grill für die ganze Feier besorgen zu wollen? Hat sie die Situation unterschätzt?
Im Endeffekt haben wir 4 Mal versucht einen kleinen Teil von unserem Essen auf dem Grill unterzubringen, doch waren Andere schneller und haben sofort ihr ganzes Zeug auf den Grill gelegt. Wir sind dann gegangen, da wir Hunger hatten und es uns einfach wirklich zu blöd geworden ist. Was soll man da noch großartig plaudern? Wie etwa, daß es nicht sehr rücksichtsvoll ist den kleinen Grill gleich komplett in Beschlag zu nehmen? Oder warum nicht jeder in „Etappen“ grillt, also erst eine kleine Vorspeise (bei uns Mais), dann im nächsten Gang die Kartoffeln etc. Dann wäre nämlich Platz für mindestens 3 Familien gewesen und nicht nur für eine Familie.
Auch unser Elternbeirat verteilt zum Jahresende schöne Zettel an alle Schüler, bei denen über 2 DinA4 Seiten aufgelistet ist, was alles geleistet wurde. Da sind dann auch die Elternabende aufgelistet oder die Adventsfeier und auch der mehr oder weniger privat organisierte DKMS-Spendentag mit den Vorbereitungsplanungen und auch der Elternbeirat/Lehrerausflug. Okay, sie haben etwas geleistet, aber an mindestens einem Drittel der Termine waren alle anderen Eltern auch eingeladen und anwesend.
Die Elternbeiräte müssen natürlich mehr machen als andere Eltern, aber das ist doch bei jeden Ehrenamt so und wer das nicht machen will, sollte sich nicht dazu wählen lassen oder wenn er das machen möchte, aber nicht hinterher jammern, daß so viel zu tun war.
Der letzte Satz macht mir bei dem Jahresbericht des Elternbeirates immer am meisten Freude:
Sie sehen, die Hauptarbeit des Elternbeirates besteht nicht nur darin, Feste zu organisieren und Kuchen zu backen“
Klar, den Kuchen backen bei uns meistens die anderen Eltern und nicht der Elternbeirat und auf den Festen helfen auch fast alle mit.
Okay, der Arikel ist recht böse, allerdings nervt es mich langsam, daß überall nur gejammert wird oder ständig angegeben werden muss. Nur wer noch etwas Besonderes ist wäre noch etwas Wert.
Wir sind doch alle besonders und jeder leistet doch seinen Teil. Die Einen öffentlicher, die Anderen eher versteckt. Aber muß man das immer beweisen?
2 Kommentare
Freundin A.
das hört sich furchtbar an! – na ja, ich spreche hier für die „Hoffnung“: arbeite ebenfalls mit einer Mama im Elternbeirat zusammen und was sie so erzählt – in verünftiger unaufgeregter Art und Weise – lässt mich hoffen, das es – Gott sei Dank auch anders gehen kann. Ich plädiere an alle vernünftigen Mütter: lasst Euch nicht unterkriegen – es gibt sie noch, die guten Elternbeiräte/Elternbeirätinnen
Mella
Ja, Gott sei Dank, sind nicht Alle so. Die Eltern der letzten 4. Klasse werde ich wirklich vermissen. Es war ein sehr netter Haufen. Doch bei der 2. Klasse haben wir wirklich Pech gehabt!
Ich hoffe auf die 3. Klasse, da bei uns ja nochmal richtig durchgemischt wird.
Ich glaube auch ehrlich, daß die meisten Elternbeiräte vernünftig und unaufgeregt arbeiten, doch kann halt Einer oder Eine schnell das Bild trüben. Wie dieses Jahr bei uns. Aber vorbei ist vorbei, es kann nur noch besser werden!
Daran glaube ich ganz fest!
Mella